Informationen zu Impfungen

Warum sollte man sich impfen lassen?

Infektionskrankheiten wie Diphtherie und Lungenentzündung waren weltweit die häufigste Todesursache, bevor es Impfungen und Antibiotika gab. Mit einer Impfung können wir unser Immunsystem auf bestimmte Erreger vorbereiten, so dass Krankheiten gar nicht mehr ausbrechen. Auf diese Weise schützen wir nicht nur uns selbst effektiv vor Krankheiten, sondern auch Menschen, die aus bestimmten Gründen nicht geimpft werden können, z.B. weil ihr Immunsystem nicht richtig funktioniert. Denn je mehr Menschen geimpft sind, umso weniger können sich Infektionen verbreiten. Diesen Gemeinschaftsschutz für die Gesellschaft nennt man auch Herdenimmunität.

Warum gegen Krankheiten impfen lassen, die in Deutschland kaum noch auftreten?

Dass viele Krankheiten in Deutschland kaum noch vorkommen, ist vor allem auf erfolgreiche Impfprogramme zurückzuführen. Wer annimmt, Impfungen seien daher überflüssig, unterliegt einem Irrglauben. Denn Krankheiten wie Polio (Kinderlähmung) und Diphtherie treten in manchen Teilen der Welt nach wie vor auf und könnten z.B. durch Reisende wieder nach Deutschland gelangen. Trifft der Erreger dann auf viele Menschen ohne Impfschutz, könnten sich diese Krankheiten sofort wieder verbreiten. Daher ist es wichtig, dass auch weiterhin präventiv gegen solche Krankheiten geimpft wird.

Wie stark belasten Kombinationsimpfstoffe das Immunsystem?

Weniger als eine echte Infektion! Das zeigt sich schon an den nur leichten Impfreaktionen des Körpers; sonst bekäme man nach der Impfung hohes Fieber. Die Impfstoffe, die es heute gibt, immunisieren gegen bis zu sechs verschiedene Erreger oder bis zu 23 Stämme der gleichen Erregerart. Das mag nach viel klingen, doch hierzu ein Vergleich: Auf jeder Busfahrt kommt ein Mensch mit mehr als sechs Erregern in Kontakt. Moderne Kombinationsimpfstoffe enthalten zudem meist nur noch ausgewählte Erreger-Bestandteile; und auch wenn es 23 sind, sind das immer noch weniger als bei einer echten Infektion mit nur einem Erreger.

Wie viel Schutz kann man von einer Impfung erwarten?

Manche Impfstoffe schützen mehr als 98 % aller Geimpften vor einer Erkrankung. Andere Impfstoffe könnten nur weniger Menschen vollständig schützen, erzielen aber bei den anderen zumindest einen solchen Immunschutz, dass die Krankheit leichter verläuft. Wichtig ist: Viele Impfungen müssen mehrfach verabreicht werden, damit sie ihre volle Schutzwirkung erzielen.

Welche Impfungen sind in der kühlen Jahreszeit wichtig?

Während die meisten Impfungen unabhängig von der Jahreszeit erfolgen können, bietet es sich an, einige Impfungen in den Herbst- und Wintermonaten durchzuführen. Im Fokus stehen hier die Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken, Meningokokken und FSME.

Wann soll die Grippe-Impfung erfolgen?

Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen – das sind nur einige der häufigsten Symptome, die bei einer Grippe auftreten können. Die Grippe-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko empfohlen. Dazu gehören unter anderem:

•Personen mit geschwächtem Immunsystem

•Erwachsene ab 60 Jahren

•Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel

•medizinisches Personal

Die meisten Grippefälle treten in der Winterzeit, insbesondere nach der Jahreswende auf.  Die Impfung gegen Grippe, auch Influenza-Impfung oder Grippeschutz-Impfung genannt, sollte jährlich erfolgen. Da der Impfschutz erst circa 14 Tage nach der Impfung vollständig aufgebaut ist, sollte die Impfung bereits zu Beginn der Grippesaison – im Oktober oder November – erfolgen. 

Der ideale Zeitpunkt für die Pneumokokken-Impfung

Pneumokokken sind Bakterien, die schwerwiegende Erkrankungen, wie eine bakterielle Lungenentzündung, Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung, auslösen können. Bei Erwachsenen richtet sich die Impfempfehlung gegen Pneumokokken an:

•alle Menschen ab 60 Jahren

•Patienten bzw. Patientinnen mit geschwächtem Immunsystem oder einer chronischen Krankheit

Für die Immunisierung können je nach Indikation auch zwei Impfungen im Abstand von 6 bis 12 Monaten nötig sein. Gut zu wissen: Auch Säuglinge und Kleinkinder haben ein höheres Risiko, sich mit Pneumokokken zu infizieren. Die Pneumokokken-Impfung wird von der STIKO daher im Säuglingsalter empfohlen. Da Pneumokokken-Infektionen vermehrt in den Wintermonaten auftreten, bietet es sich an, die Impfung rechtzeitig vor Beginn der kühlen Jahreszeit durchzuführen.

Impfschutz gegen Meningokokken nicht vergessen!

Meningokokken sind bakterielle Krankheitserreger, die über Tröpfchen- oder Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Bakterien können innerhalb weniger Stunden schwere und lebensbedrohliche Krankheiten wie eine Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung verursachen. Weltweit sind zwölf verschiedene Untergruppen bekannt, auch Serogruppen genannt. Die häufigsten Auslöser von Meningokokken-Erkrankungen, die tödlich verlaufen können, sind die Gruppen A, B, C, W und Y. Gegen diese Serogruppen können sich Kinder und Erwachsene impfen lassen. Die meisten Meningokokken-Erkrankungen treten zur Erkältungs- und Grippesaison auf. Da die ersten Symptome der Meningokokken-Erkrankung denen der Grippe ähneln können, wird sie oft unterschätzt.

Impfen gegen FSME – die sogenannte „Zecken-Impfung“

In Deutschland dauert die Zeckensaison meist von Februar bis Oktober. Bei einem Zeckenstich können Krankheitserreger wie das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen werden. FSME ist eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems, die nicht mit Medikamenten heilbar ist und schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Impfen ist der beste Schutz gegen FSME. Kinder können bereits ab dem Alter von einem Jahr gegen FSME geimpft werden. Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung allen, die sich in den FSME-Risikogebieten aufhalten und mit Zecken in Kontakt kommen können. Die sogenannte Grundimmunisierung gegen FSME besteht aus drei Impfungen in einem bestimmten zeitlichen Abstand zueinander. Mit dem Aufbau des Impfschutzes beginnt man daher idealerweise in den Herbst- und Wintermonaten – so steht dem entspannten Start in die nächste Zeckensaison nichts im Weg!

Unser Tipp: Bei Erwachsenen kann die Pneumokokken-Impfung zeitgleich mit der Grippe-Impfung erfolgen – so bekommen Sie einen doppelten Impfschutz mit nur einem Arzttermin. Ihr Hausarzt bzw. die Hausärztin berät hierzu, wie auch zu allen anderen Impfungen. Schauen Sie doch gleich mal in Ihr Impfbuch, ob alle Impfungen auf dem neuesten Stand sind!

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